SCHMUCK IST MEINE LEIDENSCHAFT – Goldschmiedemeisterin Ellen Weber
Ellen, Sie machen wirklich ungewöhnliche Schmuckstücke. Wie sind Sie auf Gold, Silber und Kieselsteine gekommen?
Schon früh wurde mir klar: Ich möchte etwas Handwerkliches machen. Etwas, bei dem ich einen Prozess habe, der Kreatives ermöglicht und bei dem ich Dinge ausprobieren kann. So habe ich mich nach meinem Abitur auf der Waldorfschule für eine fundierte Goldschmiede-Ausbildung entschieden. Nach drei Jahren machte ich meine Gesellenprüfung und bildete mich ab 2014 an der Fachschule für Gestaltung Schmuck und Gerät in Schwäbisch Gmünd zur Gold-und Silberschmiedemeisterin und zur staatlich geprüften Gestalterin weiter. In dieser Zeit konnte ich viel experimentieren und mir wurde klar, dass ich diese Leidenschaft für Schmuckgestaltung weiter verfolgen möchte.
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Der Sprung in die Selbstständigkeit ist auch für kreative Schmuck-Designer immer mutig: Wie war er?
Mut gehört auf jeden Fall dazu. Wobei ich schon recht schnell merkte, dass ich als selbstständige Goldschmiedin und Schmuck-Designerin arbeiten und meine eigene Linie verfolgen möchte. Deshalb war das für mich die konsequente Fortführung einer Idee. Außerdem arbeite ich noch bei einem Juwelier im Nebenjob. Das ermöglicht mir mehr Spielraum und ich kann mich bei der Kreativarbeit konzentriert weiterentwickeln.
Was zeichnet Ihren Schmuck aus?
Handwerk. Und die Tatsache, dass bei mir ein Schmuckstück nicht perfekt sein muss, sondern eine Geschichte erzählt. Die besten Stücke sind oft Ergebnis eines Prozesses, bei dem Formen oder Muster entstehen, die ich zu Beginn nicht geplant habe. So zum Beispiel bei der Ossa Sepia-Technik: Das ist eine ganz alte Gusstechnik, bei der jedes Mal ein Unikat entsteht. Ich gieße das Metall in den Rückenschulp eines Tintenfischs, wo er dann aushärtet. Wer diesen Schmuck online kaufen möchte, erhält so eine Kreation einzigartiger Prägung und Oberflächenstruktur.
Ihre Schmuck-Unikate sind also sehr alt und sehr modern gleichzeitig.
Ja, so könnte man sagen. Viel wichtiger, als 1.000 Stück von einer Sache zu produzieren ist mir jedenfalls, die individuellen Besonderheiten zu beachten. Wenn jemand meinen Schmuck trägt, spürt er, dass es nicht ums Image oder Äußerlichkeiten geht. Meine Schmuckstücke zielen auf das Bewusstsein ab, Menschen wieder aufs Wesentliche zu konzentrieren, sich wohl zu fühlen mit ihrer Einzigartigkeit.