Kramerschmuck steht für eine der ältesten Schmuckmanufakturen Deutschlands. Wie erreicht man soviel Stabilität?
1771 ist ein Wort in der Branche, das stimmt! Seit diesem Jahr und der Gründung durch den Silberschmied und Kupferstecher Georg Kramer gibt es Kramerschmuck. Das Handwerk hat bei uns also eine lange Tradition und wir fühlen uns dieser Geschichte auch verpflichtet. Es ist wie ein Schatz, den es zu hüten gilt. Nichtsdestotrotz haben wir uns natürlich im Lauf der Zeit ständig weiterentwickelt und verändert. Gemeinsam mit meinem Partner Michael Schoop, ebenfalls Goldschmied, betreiben wir heute eine moderne Schmuckmanufaktur, die ausschließlich in Deutschland fertigt und viel Wert auf handwerkliche Qualität legt.
Wie sah Ihr Weg zu Kramerschmuck aus?
Der begann schon früh. Ich belegte einen Kunst-Leistungskurs in der Schule. Meine Lehrerin meinte irgendwann zu mir: Du bist wirklich kreativ, aber kannst du nicht mal einen großen Pinsel nehmen und auf einer großen Leinwand was malen?” Ich war schon immer eher der detailverliebte Typ, der gerne ganz kleine, feine Sachen bearbeitete. Die Lehrerin erkannte das und riet mir schon damals dazu, mir mal eine Goldschmiede näher anzusehen. Das tat ich dann auch und bewarb mich nach dem Abitur direkt für eine Ausbildung in dem Bereich. Ich lernte in Hamburg und Lübeck bei einem Innungs-Obermeister und fand den Job sehr spannend von Beginn an.
Eine tolle Bestätigung meiner Kreativität und Leidenschaft fürs Schmuckdesign war 1999 Landessiegerin und Bundessiegerin beim Wettbewerb “Die Gute Form” zu werden. 2002 habe ich dann noch den Meisterbrief erhalten und wurde in eine Begabtenförderung aufgenommen, die mich weiter angespornt hat.
Woraus ziehen Sie Inspiration für Ihre vielfältigen Schmuckstücke?
Ganz simpel: aus dem Alltag. Ich spiele gerne mit allen möglichen Grundformen und möchte die große Bandbreite von ganz strengen Formen bis hin zu weichen, verspielten Formen des Lebens in Schmuckform präsentieren.
Wer trägt Ihren Schmuck?
Das sind sowohl junge als auch ältere Kundinnen, die eines vereint: Sie möchten nicht jedem Trend hinterherlaufen, sondern den Charakter unterstreichen durch klassische Designs. Meine Kollektion ist nicht im einfachen Sinne modisch, sie ist vielmehr klassisch-zeitlos. Das zeigt sich auch an der Kombination aus Gold und Silber, die sich durch meine Stücke zieht. Diese Harmonie zwingt niemand zu einer Festlegung, sie ist offen und kombinierbar mit allem.