ENERGIEN BRINGEN IDEEN ZUM LEBEN. Sabine Krumm, Schmuckdesignerin
Sabine, du begleitest gerne Kunden auf ihrem Weg zum Wunschschmuck. Wie?
Ich bin ja nun schon einige Jahre in der Schmuckbranche tätig und habe dabei Verschiedenes – auch über mich – herausgefunden. So auch, dass es viele Kunden gibt, die mit einer meist noch vagen Idee von einem Schmuckstück zu mir kommen. Während ich früher oft versucht habe, ihnen dann eine klare Vorstellung meiner Ästhetik zu vermitteln und sie zu lenken, lasse ich heute die Gedanken fließen und stelle fest: Wenn man auf Kunden und ihre Ideen eingeht, sie nicht in eine Richtung zwängt, entstehen oft faszinierende neue Produkte. Es macht mir viel Freude, auf diese Art besondere und auf die jeweilige Person zugeschnittene Schmuckstücke zu kreieren.
Wie verlief denn dein Weg zur selbstständigen Schmuckdesignerin?
Im Grund ganz simpel: Ich wusste schon früh, dass ich was mit Kunst und Handwerk machen muss. Über ein Praktikum bei einem Goldschmied und den Besuch einer Goldschmiedeschule in Pforzheim habe ich mich dann dem Berufsfeld genähert. Anschließend habe ich Station bei verschiedenen Juwelieren gemacht, bei denen ich dann auch vertraut mit der Bearbeitung von Steinen wurde. Seit 2002 bin ich nun selbstständig: zunächst in einer Hinterhofwerkstatt in Köln und jetzt in einem ganztägig geöffneten Atelierladen im belebten Stadtteil von Köln Dellbrück. Da ich die Arbeit auch immer mit meinem Leben und den Bedürfnissen dreier Kinder vereinbaren wollte, war das eine tolle Entwicklung für mich.
Was kennzeichnet deinen Stil?
Das hat sich verändert über die Jahre. Zu Beginn habe ich eher verspielte Sachen gemacht, die gleichzeitig eher einer bestimmten Norm entsprachen. Dann habe ich eher cleane Gestaltungen entworfen. Im Lauf der Arbeitsjahre und Lebenserfahrungen habe ich mich dann plötzlich getraut, auch ganz andere Dinge auszuprobieren. Die Ideen dazu entstanden meist bei der Arbeit, im Prozess des Machens. So habe ich zum Beispiel irgendwann darauf verzichtet, nur ganz gerade Ringschienen zu verwenden – und Ringe mit leicht gebogenen Verläufen sind zu einem Erkennungsmerkmal meines Stils geworden.
Gibt es ein Lieblingsstück aus deiner Kollektion?
Oh, schwere Frage, nein, eigentlich nicht. Durch meine Arbeit stecke ich viel Liebe in jedes meiner Produkte. Manchmal fällt es mir sogar richtig schwer, mich davon zu trennen! Ich liebe aber meine Ringgestaltungen und generell Ringe. Das sind meine Lieblingsstücke.