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Spezialitäten aus der Schmuckmanufaktur Martin Guthmann

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MEIN SCHMUCK ERZÄHLT GESCHICHTEN. Christian Guthmann

Christian, wie ist es, ein Schmuckunternehmen in vierter Generation zu leiten?

Es bedeutet zunächst mal, dass man mit diesem Metier ganz selbstverständlich groß wird. Und ich habe das durchaus genossen, in der Werkstatt dabei  zu sein, Entwürfe zu sehen und das Handwerk  zu erleben. Hinzu kommt: Mich hat in der Schule vor allem das Zeichnen interessiert, weniger das klassische Lernen. Meine Eltern haben das – vielleicht auch wegen ihres eigenen Hintergrunds – nicht abgeblockt, sondern meine kreative Ader unterstützt. Ich habe es auch schon früh geliebt, Tiere und die Natur sehr genau zu beobachten und Gestaltungsdetails zu unterscheiden. Das und die familiäre Umgebung haben mich geprägt. Es war also nur logisch, dass ich nach dem Abi etwas in der Hinsicht mache. So besuchte ich die Goldschmiedeschule in Pforzheim. Dort habe ich zum ersten Mal aus eigener Motivation gelernt und Erfolg gehabt!

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Es bedeutet aber auch, sich ständig zu wandeln. Mein Urgroßvater Martin Guthmann war ebenfalls Goldschmied. Sowohl mein Vater als auch mein Großvater waren reine Kaufleute, sie haben das Handwerk nicht gelernt und das Unternehmen somit ganz anders, viel vertriebsorientierter, geführt. Ich bin mehr der Kreative, der gerne eigene Entwürfe entwickelt und das Kunsthandwerkliche in den Vordergrund stellt. Das hat sich auch im Lauf der Jahrzehnte verändert: Man kann entweder Mainstream-Schmuck machen und Herzchen und Kettchen aus Asien importieren – oder man entscheidet sich für den eigenen Weg mit Fertigung in Deutschland und Mitarbeitern vor Ort.  Das ist nicht immer leicht, aber aus meiner Sicht langfristig lohnend.

Wofür steht deine Manufaktur und deine Gestaltungen?

Sie steht für kunsthandwerklichen Schmuck zwischen Klassik und Moderne. Ich liebe den Gegensatz aus traditionellem Goldschmiedehandwerk und modernen Gestaltungen, zwischen massiven Materialien und Motiven mit viel Leichtigkeit. Das zeigt sich in den Ideen wie der Schriftrolle aus Feinsilber oder auch dem Blumenreigen-Ring >> Sie verbinden das Handwerkliche jeweils mit liebevoller Gestaltung und Fertigung. Hier nutze ich auch die besondere Infrastruktur in Pforzheim für kurze Wege: Ob Gießerei, Galvanik oder andere technische Werkstätten – ich habe alles in der Nähe und kenne die Leute persönlich. Dass ich mit meinen Angestellten komplett in Pforzheim fertigen kann ist sowohl ein schönes Familienerbe als auch zukunftsorientiert. Aus meiner Sicht hat dieser Standort sowohl in sozialer als auch umweltpolitischer Hinsicht Weltniveau. Nicht zuletzt: Auch bei der Materialauswahl sind wir nicht beliebig oder lassen uns vom Preisdumping treiben. Wir verarbeiten recyceltes Material der Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG Agosi Pforzheim. Die hat sich unter anderem den ethischen Zielen des Responsible Jewellery Council verpflichtet. Für meinen besonderen Goldanhänger verwenden wir so nachhaltiges Gold aus heimischen Flüssen. Das wird ganz ohne Einsatz von Quecksilber oder Zyaniden gewonnen.

Wer trägt die Produkte aus der Guthmann-Werkstatt?

Das sind meist recht anspruchsvolle Kundinnen, die sich an der Massenware satt gesehen haben. Die sich gut auskennen – aber auch mal fragen, wo das Gold herkommt oder wie ein Stein genau verarbeitet wurde. Sie interesserieren sich für die Gestaltung und möchten, dass der Schmuck, den sie tragen, in jeder Hinsicht einen Unterschied macht.

Dein persönliches Lieblingsschmuckstück?

Meine Lieblinge sind die Gestaltungen aus Tier- oder Naturmotiven. Dazu zählt das Vergissmeinnicht aus Emaille ebenso wie der Marienkäfer-Glücksanhänger >>